Eigenarten des Landeinsiedlerkrebs- Erfahrungssammlung

Hier wird speziell über die einzelnen LEK-Arten diskutiert und ihr könnt hier Hilfen für die Artenbestimmung finden.
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Beetz
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Eigenarten des Landeinsiedlerkrebs- Erfahrungssammlung

Beitrag von Beetz »

Hallo!
Mit diesem Threat möchte ich mich an die "Neulinge" und "Anfänger" der Landeinsiedlerkrebs Fangemeinde richten.
Immer wieder (früher noch mehr) wurde in den ersten Posts neues User neben fragen die die Suchfunktion problemlos und schnell beantworten konnte ;) folgende Frage gestellt:

Welche Lek-Art ist für einen Anfänger zu empfehlen?!

Eine schere Frage, denn bevor es losgeht ganz wichtig:
Selbstverständlich ist kein Tier etwas für einen anfänger, jedes Tier braucht spezielle Pflege und es müssen immer gewisse Parameter stimmen, damit sich das Tier beim Menschen wohlfühlen kann.
Alle Coenobita Arten sind nahezu gleich zu halten, nicht immer hat man als neuer Pfleger die Auswahl die man sich wünscht: Nicht selten gibt es auch in keinem Zoofachgeschäft Leks. Wenn doch meist nur eine oder wenige Arten. Und wenn man sich vorher angesehen hat was es für Arten gibt und man sich eine ausgesucht hat bei der man sagt "Das sind sie, das sind die Krebse die ich will" wird es meist genau diese Art nicht geben.
Zu sagen "Man soll nehmen was man bekommt" würde ich abwertend finden, wenn jeder Landeinsiedlerkrebs ist ein wunderbares Tier und hat so viel Pflege und Vorsicht verdient wie alle anderen. Alle sind etwas besonderes, auch wenn sie vllt nicht so "selten" erhältlich sind wie andere!

Da es aber doch einige Arten gibt und hier im Forum sehr sehr viele Halter mit vielen verschiedenen Tierarten vertreten sind finde ich es fair, mit eigenen Erfahrungen die Landeinsiedlerkrebse zu charakterisieren. Eine grobe Erfahrungssammlung die Neulingen eine kleine Hilfe sein kann.

Es geht hier nur um die eigenen Erfahrungen von uns, nicht um kopiertes Wissen anderer Internetseiten!

Ich fange an mit einer Zusammenstellung mit alphabetischer Reihenfolge.
Es wäre Prima wenn dieser Threat nicht als Diskussion verwendet wird (@mods, danke!), dazu kann gerne ein neuer Aufgemacht werden. Stattdessen würde ich es Prima finden wenn wir einfach eine Zusammenstellung der Erfahrungen hätten, gerne kann ein Mod (Zwinker) auch Posts zusammenfügen sodass letztendlich nur eine Tabelle vorhanden ist oder so.
Ich lasse die Arten leer, welche sich nicht in meiner Obhut verbinden, hier kann alles eingefügt werden.

Also los gehts!
Coenobita brevimanus
-
Coenobita cavipes
-
Coenobita carnescens
-
Coenobita clypeatus

Diese Art ist meiner Erfahrung nach die am häufigsten erhältliche Art. C. Clypeatus sind sehr deutlich zu identifizieren und bei mir auch Tagsüber sichtbar. Sie scheinen sehr aktiv und neugierig zu sein, nicht sonderlich wählerisch was das Futter angeht und können ihre Färbung im laufe der Zeit stark ändern. Salzwasseraufnahme habe ich noch nie beobachten können, Salzwasser sollte trotzdem angeboten werden. C. Clypeatus klettern gerne und sind viel unterwegs. Schwierigkeiten gab es bei mir nur durch einen Konflikt mit einem Krebs einer anderen Art, agressionen untereinander konnte ich nie beobachten. Sie scheinen zu kommunizieren und "befühlern" regelmäßig Krebse anderer Art. Ich konnte ein recht schnelles Wachstum beobachten.
Coenobita compressus
-
Coenobita longitarsis
-
Coenobita olivieri
-
Coenobita perlatus

Die Krebse sind bei mir konstant sichtbar, immer aktiv und am "tagaktivsten". Sie wirken sanft und sehr vorsichtig, erkunden aber gerne das Terrarium. Wünderschöne Tiere die wegen ihrer Färbung oft am populärsten sind. Sie nehmen Salzwasser gerne auf und mögen es darin zu Baden. Für sie ist ein Sandteil mit einer Tieferen Salzwasserschale unbedingt notwendig! Sie nehmen gerne bisher jedes Futter an, welches ich angeboten habe. Oft sind sie gemeinsam unterwegs, viel am Klettern. Sie vergraben sich bevorzugt im Sand und scheinen im Bezug auf andere Lek arten eher zurückhaltend zu sein.
Coenobita pseudorugosus

Ich denke wie einige andere User hier, dass die hier erhältlichen c. pseudorugosus eher c. violascens Jungtiere sind, auch wenn mich manche Berichte und die kräfig ausgeprägten "Rückenschilde" etwas verunsichern. Es scheint jedenfalls keie größeren Tiere davon zu geben, vllt erfahren wir aus eigener Erfahrung bald, ob es denn wirklich c. violascens Junge sind. Jedenfalls:

Die Tiere scheinen sehr scheu, zurückhaltend und überwiegend Nachtaktiv zu sein. Sie klettern gerne, lassen sich aber nicht besonders viel Blicken. Mehr Berichte folgen nach weiteren Beobachtungen!
Coenobita purpureus

Die Tiere sind sehr Flink und sehen durch ihre Augen total niedlich aus. Ich habe ein Tier, welches eher nachtaktiv und scheu ist und zwei welche sich auch tagsüber gerne zeigen. Ob sie Sand oder Erde bevorzugen kann ich nicht sagen, bei mir ist es von Tier zu Tier unterschiedlich. Sie sind am klettern wie die anderen Arten auch, außergewöhnlich viel Nahrungsaufnahme konnte ich nicht beobachten aber Salzwasser wird von ihnen gerne angenommen. Sie wirken insgesammt flink und neugierig.
Coenobita rubescens
-
Coenobita rugosus

Meine beiden kleinen sind leider verstorben. Ich habe sie immer als aktive udn sehr schnelle Krebse erlebt, die meisten die man sieht sind sehr klein, das Wachstum ist ziemlich langsam. Sie sind gerne geklettert und waren oft zu sehen. Salzwasseraufnahme konnte ich nie beobachten, sollte aber wie immer Angeboten werden. Hoffe auf weitere Erfahrungen.
Coenobita scaevola
-
Coenobita spinosus
-
Coenobita variabilis
-
Coenobita violascens

Diese Tiere wirken sehr scheu und nachtaktiv, sie sind nur äußerst selten am Tag zu sehen und verstecken sich schnell, sobald sie sich von Mensch "beobachtet fühlen", wenn man sie hochhebt ziehen sie sich schnell zurück und bleiben oft lange zurückgezogen. In der Eingewöhnungszeit war einer sehr oft zu sehen und wirkte zutraulich, nun sehe ich die Krebse zwar jede Nacht aber nur kurz bis sie sich wieder verstecken, tagsüber nie.
Sie graben bei mir zumindest ausschließlich im Humus, denke aber nicht das das repräsentativ sein sollte. Sie nehmen Salzwasser und das meiste an Nahrung an, bei mir eher Wasserschildkrötenfutter und tote Heimchen als süßes Obst. Während andere Krebse in Höhlen und Vestecken den Tag verbringen bzw. sich zurückziehen konnte ich dies nie bei diesen Tieren beobachten, sie scheinen sich immer zu vergraben. Die Tunnel sind groß und tief, meist unter objekten. Meine benutzen immer den selben Ein- und Ausgang. Die Färbung ändert sich im laufe der Zeit sehr sehr deutlich bei diesen Tieren, das beobachten ist jedoch nicht immer so einfach.

Ich würde mich freuen wenn die Liste vervollständigt wird soweit es geht bzw. weitere erfahrungen angehängt werden, gerne auch mit Usernamen.

bsp:
C. irgendwas

Sie sind sehr zutrauliche Tiere.

User B.
Sie scheinen sehr zeigefreudig zu sein.
Danke ;)

Wäre super, das als Anfängerinformation aber auch als Erfahrungstausch und vllt Entscheidungshilfe zu benutzen.
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shallow4
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Beitrag von shallow4 »

Hey Beetz,

Super Idee :)

Werde heute Abend auch mal ein bisschen dazu schreiben. Wäre es evtl. für einen Nachtrag nicht einfach (erstmal) Stichpunkte zu machen ?

LG
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Die Idee ansich ist nicht schlecht. Vermutlich werden danach alle nur noch C. perlatus haben wollen ;)

Und ob man generelle Eigenschaften so ausmachen kann, weiss ich nicht. Ein paar Dinge widersprechen sich, ein paar passen...

Ich denke es kommt auch auf das Terrarium an. Wie sicher sie sich darin fühlen, welche Möglichkeiten, welche Verstecke sie darin haben.

Generell: Anfangs sind alle aktiv (weil alles neu ist, vermutlich stressbedingt). Nach einer Zeit wurde es bei allen Arten weniger)

Coenobita brevimanus
Auch tagsüber aktiv. D.h. sie sitzen oder hängen sichtbar oberirdisch. Einer auch tagsüber unterwegs, und wirkt nicht scheu (solange man ihn nicht anfasst). Die brevimanus Dame hingegen ist da scheuer und nur ab Abends / Nachts unterwegs.
Beide klettern viel, selbst auf den wackeligsten Sachen.
Bevorzugtes Gebiet ist der Humus also Erde. Was auch seinem natürlichen Lebensraum entspricht.
Anfassen mögen beide nicht, teilweise zeigen sie sich dann längere Zeit nicht mehr. Wirken aber so nicht so sehr scheu und ängstlich.
Salzwasser wird nicht genutzt. Süsswasser höchstens zum trinken. Bisher beide nie direkt im Wasser gesehen. Meiden das 'baden'. Sie nutzen eher die Feuchtigkeit im Boden, an den Pflanzen oder am Moos.
Frisst eher Obst und Gemüse, aber auch Fleischiges. Fisch auch, aber wird nicht favorisiert.
Coenobita cavipes
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht
Coenobita carnescens
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht. Unklare Art, kein fundiertes Bildmaterial vorhanden
Coenobita clypeatus
Teilweise seh ich zwei auch tagsüber irgendwo sitzen. Zwei andere sind stets verbuddelt und zeigen sich nur Nachts. Flüchten nicht so schnell, wirken nicht so ängstlich und scheu.
Teilweise wird Salzwasser genutzt (Baden und 'Trinken') und teilweise wird nur Süsswasser getrunken (entspricht deren versch. natürliche Lebensräume). Meiden auch eher das baden, so wie es scheint.
Frisst Obst und Gemüse. Bevorzugt Fisch und alles Fleischige.
Bevorzugt wird der Erdteil, also Humus. Zum verstecken und auch Häuten. Klettern gerne und viel. Auch auf den wackeligsten Sachen.
Coenobita compressus
-
Coenobita longitarsis
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht. Unklare Art, kein fundiertes Bildmaterial vorhanden
Coenobita olivieri
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht. Unklare Art, kein fundiertes Bildmaterial vorhanden
Coenobita perlatus
-
Coenobita pseudorugosus
Eine umstrittene Art. Es gibt keine fundierten Bildmaterialien.
Coenobita purpureus
Auch tagsüber aktiv und sichtbar. Zumindest einer. (Die anderen beiden potentiellen C. purpureus kann ich nicht beurteilen. Einer ist häuten und einer erst vorgestern neu dazu gekommen.)
Abends / Nachts sehr aktiv. Klettert gerne, aber läuft mehr. Recht schnelles Tier und doch recht scheu. Jedoch zeigen sie sich schnell wieder (wenn sie sich mal eingezogen haben).
Frisst Obst, Gemüse, Fisch und alles Fleischige.
Eher am Salzwasser als am Süsswasser zu finden. (Entspricht dem natürlichen Lebensraum). Ist auf Sand und auf Humus zu finden. Meist oberirdisch.
Coenobita rubescens
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht. Unklare Art, kein fundiertes Bildmaterial vorhanden
Coenobita rugosus
Teilweise auch mal tagsüber zu sehen, aber eher nur Nachts wirklich aktiv.
Sehr ängstlich und verziehen sich schnell. Zeigen sich aber auch schnell wieder.
Laufen scheinbar lieber als zu klettern. Sie sind sehr flink (was vielleicht an der Grösse liegt - sie sind klein)
Bevorzugen den Humus Erdteil, sind aber auch im Sand verbuddelt. Das wechselt.
Sind tagsüber grösstenteils verbuddelt. Frisst Obst, Gemüse, Fisch und alles Fleischige.
Am Salz- und Süsswasser sieht man sie selten.
Coenobita scaevola
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht.
Coenobita spinosus
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht.
Coenobita variabilis
Bisher noch nicht im Handel aufgetaucht.
Coenobita violascens
Zum grösstenteil nur Nachts aktiv. Aber auch da sieht man sie nicht so oft wie die anderen Arten. Sind sehr scheu und ängstlich. Dauert sehr lange bis sie sich zeigen.
Sie klettern zwar, aber laufen doch eher. Wirken sehr bedächtig. Bewegen sich eher langsamer.
Manche sieht man tagsüber versteckt sitzen / hängen. Andere sind verbuddelt. Bevorzugt den Sand. (Was deren natürlichen Lebensraum entspricht)
Beetz's Beobachtung, dass sie die gleichen Verstecke nutzen, kann ich bestätigen.
Fressen Obst und Gemüse. Bevorzugen aber auch Fisch und alles Fleischige.
Salzwasser wird auf jeden Fall bevorzugt. Zum 'baden' und 'trinken'. Süsswasser selten bis nie.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Nobbinase
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Beitrag von Nobbinase »

Sehr schöne Idee Beetz ... stimme mit dem bisher gelesenen so überein und werde meinen Senf auch dazu geben, insofern ich noch was Neues dazu beitragen kann.

Nobbi
Die voluminöse Expansion subterraner Agrarprodukte steht in
reziproker Relation zur geistigen Kapazität des Erzeugers.:schaf:
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Beetz
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Beitrag von Beetz »

vllt will jemand das ganze weiterführen mit eigenen erfahrungen?
vllt so nach der art wie wir es angefangen haben.
wäre cool ;)
Gast1440

Beitrag von Gast1440 »

Na gut, ran ans Werk!


Coenobita brevimanus
Ich erlebe sie als sehr unterschiedlich im Charakter.
Sehe manche sehr gerne im Süßwasser Baden, Wo ein Kleiner Wasserfall darin Steht. Mir kommt es zumeist so vor, das er es richtig geniest sich das plätschern de Wasser aufs Haus prasseln zu lassen.An den Salzwassertümpel gehen sie nicht, sie vermeiden sogar jeglichen Kontakt.
Sie fressen eigentlich alles,jedoch habe ich eine Vorliebe für vergammeltes (kurz vor der Schimmelgrenze) Obst gefunden.
Die Farbgebung geht bei mir von hellblau, schon fast weißlich bis zu grau-braun, oder auch dunkelviolett.
Sie wachsen eigentlich recht langsam,obwohl sie sich recht oft Häuten.
Sie klettern sehr gerne und haben einen sehr dicken Dickkopf.
Anfassen würde ich bei dieser Art wirklich vermeiden, weil man sie dann häufig über Wochen nicht mehr sieht.
Coenobita cavipes
-

Coenobita carnescens
-

Coenobita clypeatus
Mir scheinen diese fröhlichen Gesellen als sehr verträgliche und widerstandsfähige Art.
Sie machen eben ihr Ding, sind höchst neugierig und geben häufig Geräusche von sich.
Sie haben eine sehr große Farbpalette,von rot zu braun zu blau.
Ich sehe sie gar nicht im oder am Wasser,quasi Wasserscheu.
Sie gibt es in Deutschland sehr häufig, wenn nicht sogar am häufigsten.

Coenobita compressus
Sie sind sehr, sehr schreckhaft, und bleiben auch sehr klein.
Sie können in alle Richtungen rennen,und wedeln wie auf Drogen, wenn ich das so sagen darf mit ihren Antennen,rasend schnell.
Sie lieben Fisch,aber auch mal Obst.
Zu dem Wasser kann ich hier nichts sagen, da sie sehr sehr selten aus ihren verstecken rausgehen und wenn sie etwas mitbekommen, sind sie wider weg.
Was ich bis jetzt gehört habe sind sie selten.
Coenobita longitarsis
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Coenobita olivieri
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Coenobita perlatus
-

Coenobita pseudorugosus
Ich halte selbst keine, bin aber ein Verfechter dafür das diese Art nicht exsestiert.

Coenobita purpureus
Sehr aktiv, bei mir der aktivste.
Er klettert gerne,ist nicht schreckhaft.
Nahrungsmittel-Technisch frisst er fast alles, vorwiegend aber Fisch.
Er liebt da Salzwasser, aber auch das Süßwasser.
Er klettert sehr gerne.

Coenobita rubescens
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Coenobita rugosus
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Coenobita scaevola
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Coenobita spinosus
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Coenobita variabilis
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Coenobita violascens
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Beetz
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Beitrag von Beetz »

so, wer führt die liste weiter ?;)
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Bennü
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Beitrag von Bennü »

Coenobita brevimanus
Extrem nachtaktive Tiere die sich tagsüber komplett zurückziehen, und auch in der Dämmerung nicht oft zu sehen sind. Nachts zeigen sie ein aktives Kletter- und Laufverhalten. Sie nehmen Höhlen und spalten jeder Höhe und Lage an und sind recht aggressiv. Nimmt man sie am Häusschen hoch, so erfolgt zunächst eine reflexartige Einziehbewegung nach der sie versuchen die "Hand" anzugreifen. Dies geht soweit, dass sie sich aus ihrem aus Haus herausfallen lassen, um entweder die Flucht zu ergreifen, oder aber wie in den meisten Fällen nach den Fingern zu greifen.
Sie fressen hauptsächlich Pflanzen und zerstören die meisten Terrarienpflanzen.
Nachts "singen" sie um die Wette was ähnlich klingt wie die Rufe von Fröschen in recht leiser Form...
Meine Erfahrugnen mit C. clypeatus decken sich mit denen, die hier schon geschildert wurden...
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Krisk
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Registriert: Sonntag 14. Juni 2009, 20:45

Beitrag von Krisk »

Gut dann werd ich auch mal was verfassen! Sehe gerade man muss garnet rücksicht auf alle arten nehmen! :hermit:
Auch wenn es etwas artenübergreifend ist in mancher hinsicht. Ich kann aufgrund meiner arbeitsbedingten schichten ihr nachtverhalten über das wochenende von 15:00 bis morgens um 07:30 beobachten. Irre was sich da immer tut! ;)
Coenobita clypeatus
Diese von mir als häufigste gehaltene art, zeichnet sich bei mir aus durch ihre individualität des einzelnen. Bei gefahr, in ihr haus zurückziehend, rückwärtslaufend, vorwärts flüchtend. Odar gar neugierig interessiert. Wasserscheu, nach dem motto ich geh nur ins knietiefe denn ich kann nicht schwimmen gilt für alle. Anzutreffen sind sie bei mir am salzwasser sowie am süßwasser, wobei letzteres etwas seltener, da sie die möglichkeit haben das sich ansammelnde wasser auf den pflanzen zu lek-en.

Die Fressgewohnheit (omnivore/polyphage ernährung) ich probiere alles und schaue ob es mir schmeckt sehe ich sehr häufig, eine vorliebe mancher für altes obst kann ich feststellen(erhöter zuckergehalt),auch eine zerstörungswut gegenüber neuen einrichtungsgegenständen kommt nicht selten vor.
Mir scheint es als wäre ihnen langweilig dann machen sie was kaputt. Sie sind sehr neugierig auf neues. (später mehr)
Die aufnahme von calcium (sepia phragmokon) erfolgt bei mir ausschließlich nach erfolgreicher häutung.

Tagaktivität kann ich sagen, je jünger (kleiner) je häufiger sieht man sie mal tagsüber. Tagsüber sind sie außerdem viel schreckhafter als nachts. Wenn sie in der dämmerung aktiv werden, begeben sie sich auf die suche nach nahrung/häuschen/oder einfach um zu klettern. Desweiteren kann ich sie nachts dabei beobachten wie sie sich in ihrer aktivitätsphase anscheinend mal zur ruhe setzen und einfach nichtstun. Sieht aus als würden sie relaxen.
Sie sind weder in ihr haus eingezogen noch verseckt, sondern offen irgendwo sitzend (siehe bild)
Chiller(in)
Auch sehe ich eine gesteigerte nachtaktivität bei 23-24°C zusätlich sind sie nach starken regenschauern sehr aktiv.
Tagsüber suchen sie einen ruheplatz auf, der ihnen deckung gibt und meist einen schutz der gruppe hat. Habe dann meist 1-2 verstecke wo sich alle tummeln. Hängen wird hier großgeschrieben, sie hängen dort zurückgezogen in ihr haus mit 1-2 beinen an der wand/gegenständen oder einem anderen krebs festhaltend.

Grabverhalten hält sich sehr in grenzen! Wenn sie mal graben dann steht eine häutung unmittelbar bevor, oder liegt kurz zurück! Tagsüber vergraben macht bei mir niemand, es sei denn er will sich demnächst häuten... Nach der häutung sind sie erstmal um ein vielfaches schreckhafter, das legt sich aber binnen 2 wochen.

Das wachstum ist bei einigen recht schnell bei anderen wiederum nicht, die die sich oft neue und größere häuser suchen wachsen bei mir auch schneller, wobei ich nicht sagen kann ob sie schneller wachsen weil sie sich größere häuser suchen oder weil sie schneller wachsen und sich deswegen größere häuser suchen? Ein clypie hat den anderen schon in der größe überholt...der nächste folgt schon.

Im sozialverhalten herrscht eine individuelle gruppendynamik. Wo einer ist hält sich ein anderer gerne auf und dann kommt ein dritter viel lieber dazu. So passiert es oft das sich an lokalen stellen häufig 3-5 krebse tummeln. Doch ein richtiges gruppenverhalten im bezug auf zusammenarbeit konnte ich noch nicht beobachten. Sie machen ihr eigenes ding nebeneinander her.

Futterneid kommt gelegentlich vor, meistens geht aber der mit dem futter in der schere stiften. Oder kann er aufgrund seiner größe trumpfen, es erfolgt eine positionsverteidigung bei der ein wegstoßen mittels der extremitäten oder ein vorpreschen mithilfe der scheren gegen den kontrahenten erfolgt. Diese situationen sehen teils rabiat aus, führen dennoch zu keinerlei schäden an den krebsen. Der unterlegene sucht entweder das weite oder startet mittels anschleichen erneut futterklauversuche. Häuschenneid kann schon mal darin ausarten das der unterlegene minutenlang hin und hergeschaukelt wird.

Kontakt-Kommunikation findet durch befühlern statt, gelegentlich auch betasten oder die gegenreaktion abweisend mit scheren wegschieben.
Die andere art der kommunikation ist das hervorbringen von geräuschen quarken [ja (r)] (ähnl. der laute einer kröte) die bei mir schon in einer art konzert geendet sind. Die lautstärke hängt von der größe des krebses ab, große krebse können schon einigen lärm produzieren. Nicht empfehlenswert für ein schlafzimmer einer person mit leichtem schlaf. Auch scheinen sie mit den kröten bei mir draußen im teich zu komunizieren!? Von einem klackenden/klickenden gräusch kann ich noch berichten, das sie von sich geben wenn ich sie mal hochnehme.

Kognitive fähigkeiten (!gewagtes thema!) Eine art errinnerungsvermögen scheinen meine an den tag zu legen, wie lange das anhält ist mir nicht gewiss. Ich schließe das daraus das neue pflanzen eine unglaubliche anziehungskraft auf meine jungs und mädels ausüben, ältere pflanzen die sich schon nen jahr erfolgreich in meinem terrarium halten, denen aber in der vergangenheit extrem zugesetzt wurde, keinen erneuten platz auf der speisekarte erhalten. Entweder weil sie nicht schmecken oder weil die krebse ihre umgebung wahrnehmen und nicht rastlos zerstören.
Auch ist das verhalten zu artgenossen um einiges freundlicher wenn sie in der terrariuminternen wasserschale gebadet werden als in einer externen. (bei neuanschaffung)
Lg, Krisk

Terrarium
Theorie der Scheren Druckkraft (C.Clypeatus)
Meine Alben (Stand:23.06.10)



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- 3.5.1 C. Clypeatus
- 0.1.0 C. Rugosus
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Curlz hat geschrieben:Generell: Anfangs sind alle aktiv (weil alles neu ist, vermutlich stressbedingt). Nach einer Zeit wurde es bei allen Arten weniger.
Das kann ich nach 2 Jahren immer noch bestätigen.

Meine Beobachtungen aus dem ersten Beitrag gibt es kaum Änderungen:

Coenobita compressus
Ab Abends aktiv. In den ersten Wochen auch mal tagsüber unterwegs, quer durch die Becken. Im Wald-Humus-Teil sowie am Strand.
Aber je später der Abend / die Nacht, sieht man sie fast nur noch am Strand. Aber wie bei allen Arten, liess die Aktivität mit der Zeit nach.

Buddeln sehr gerne im Sand. Klettern sieht man sie auch, aber irgendwie doch mehr auf dem Boden rumlaufen. Tagsüber suchen sie sich auch gerne Höhlenaus die etwas oberhalb liegen - wenn sie sich nicht im Strand eingebuddelt haben.

Kokosnuss, Papaya, Khaki scheinen sie sehr zu mögen. Aber auch alles fleischige und fischige.

Das Süsswaser wird - wie eigentlich von allen - eher gemieden. Am Salzwasser sah ich sie anfangs öfters (vermutlich noch durch die Anpassungsphase).
Sie liefen lange in ihren ersten Häusern rum. Teilweise pass(t)en sie gar nicht mehr rein. Scheint sie nicht zu stören. Bevorzugen längliche Häuser und Häuser mit kurzen Windungen. Also keine Trubo sondern eher Babylonia (siehe Schneckenhäuser Liste)

Abends lassen sie sich gut beobachten und wirken nicht so ängstlich. Ziehen sich nicht so schnell zurück wie z.B. C. rugosus.

Kaum bis gar keine Interaktionen mit Artgenossen oder anderen Arten.
Coenobita violascens
Zum grösstenteil nur Nachts aktiv. Aber auch da sieht man sie nicht so oft wie die anderen Arten. Sind sehr scheu und ängstlich. Dauert sehr lange bis sie sich zeigen.
Sie klettern recht viel. Laufen aber auch viel. Wirken sehr bedächtig. Bewegen sich eher langsamer.
Als nun mehr Blattwerk und Balkone eingebaut sind sieht man sie tagsüber oberirdisch rumsitzen und hängen. Bevorzugen den Waldteil tagsüber. Nur wirklich tief in der Nacht am Strand zu beobachten
Beetz's Beobachtung, dass sie die gleichen Verstecke nutzen, kann ich bestätigen. Auch dass sie zu gleichen Tagszeiten aktiv werden.

Fressen Obst und Gemüse. Bevorzugen aber auch Fisch und alles Fleischige.

Salzwasser wird auf jeden Fall bevorzugt. Zum 'baden' und 'trinken'. Süsswasser selten bis nie.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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TanteWu
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Beitrag von TanteWu »

Hallo,

irgendwie stelle ich mich gerade zu doof an. Ich bekomme den Text nicht zitiert:rolleyes2:, deswegen versuche ich es mal "blanko". Sorry!!


C. clypeatus
Meine clypeatus sind deutlich nachtaktiv. Tagsüber sind sie selten unterwegs - wenn doch, sind sie sehr schreckhaft. Wenn ich mal Geräusche aus dem Terrarium vernehme (ca. 1x im Monat), sind es die Clypeatus - oft sitzen dann 2 voreinander und scheinen zu kommunizieren. Wenn sie wählen können, fressen sie lieber pflanzliche Kost.
C. purpureus
Meine purpureus zeigen sich regelmäßig tagsüber und schrecken auch nicht zurück, wenn ich mich vors Terrarium setze um sie zu beobachten.
Im Gegensatz zu den Clypeatus kann ich bei den purpureus überhaupt keine Kommunikation untereinander beobachten.
C. cavipes
Mein cavipes (hab ja nur den einen:() ist sehr aktiv. Er klettert tagsüber viel über die Äste und hat gefallen daran gefunden, die Plastikpflanze zu zerlegen. Er ist so ruhig, dass ich auch kleine Veränderungen im Terraium vornehmen kann, ohne dass er sich zurückzieht oder versteckt. Mein cavipes bevorzugt tierische Kost; Fischfutter, frisch getötete Heuschrecken und vor allem Mehlwürmer!
ABER: Da ich nur einen cavipes habe, bin ich mir nicht sicher, ob der arme Kerl vielleicht nur soviel unterwegs ist, weil er einen Artgenossen sucht?!
Liebe Grüße
TanteWu


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1 C. cavipes
1 C. perlatus
2 C. purpureus
6 C. clypeatus
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Beitrag von Curlz »

Off topic:
Kein Problem. Habe die Quotes gesetzt.

@cavipes: das glaube ich nicht. Alle meine LEKs sitzen und laufen alleine rum. Kein Zusammenrotten der Arten, keine Interaktionen zwischen Artgenossen. Von daher denke ich nicht, dass Du Dir da Sorgen machen musst
Viele Grüße,

Curlz
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