Luftfeuchte bei C.Perlatus?

Hier wird speziell über die einzelnen LEK-Arten diskutiert und ihr könnt hier Hilfen für die Artenbestimmung finden.
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Firesoul
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Luftfeuchte bei C.Perlatus?

Beitrag von Firesoul »

Moin Moin

also ich hab mich mal näher in die Lebensumstände von C.Perlatus eingelesen und bin auf einige Wiedersprüche gestoßen, zu den Empfehlungen, die im allgemeinen für alle LEK's empfohlen werden. Vielleicht passen die nicht zu den Lebensbedingungen von Perlatus und erklären somit vll. auch die hohe Sterblichkeitsrate...

Meine C.Perlatus kommen aus Madagaskar (Nordspitze Antsiranana), aus Madagaskar werden die meisten in Deutschland verkauften Perlatus importiert (Information vom Grosshandel, durch einen befreundeten Händler [im Port und Grundpreis sind günstiger als in Asien und die Einfuhr ist einfacher...]) dort herrscht folgendes Klima:

Temperatur °C Niederschlag relative Sonne Wasser
max. Ø min. Ø mm Tage Feuchte h/Tag °C

Jan 31,2 24 291 16 79 6 -
Feb 31,5 23,9 278 15 92 6,2 -
Mär 32,1 24,3 191 12 81 6,8 -
Apr 32,3 24,1 48 6 76 8,5 -
Mai 31,9 23,3 12 4 70 9,3 -
Jun 30,6 21,9 17 3 68 8,7 -
Jul 29,6 21,1 19 4 66 8,7 -
Aug 29,3 21 17 4 66 9,3 -
Sep 29,7 21,4 9 2 66 9,8 -
Okt 30,5 22,4 14 3 65 10,1 -
Nov 31,5 23,6 56 5 71 9,5 -
Dez 32,1 24,1 142 10 76 7,6 -

Jahr 31 22,9 1094 84 72 8,4 -


Im allgemeinen wir empfohlen:

28°C Tag => +3° Mehr im natürlichen Wohnraum (Dauerunterkühlung)

21°C Nacht => müsste Passen, allerdings keine Schwankungen "der Jahreszeiten" ***Subtropen haben keine Jahreszeiten, aber Passatwind etc. sorgen für eine Themperaturänderung***

Luftfeuchte ca. 85% => im Jahresschnitt nur 71% (Dauerfeuchtes Klima sorgt bei Menschen, die es nicht gewohnt sind zu Lungenwegserkrankungen)

Sonne: Hier wird bei den empfehlungen immer nur von einer Zeit gesprochen 8-10h, allerdings nicht von einer intensität bzw. einer quallität des Lichtes...= Der C.Perlatus ist sehr Sonnenhungrig und ist in der Natur heufig am Strand ungeschützt in der Sonne zu finden, kann es sein, dass er echtes Sonnenlicht für den Stoffwechsel braucht. Volle Strahlenumfang UVA + UVB...viele Tiere benötigen das gesammt Lichtspektrum zum abbauen von Giftstoffen und für die Verdauung und Fortpflanzung.

Wind: Wird meistens im Terrarium nicht erzeugt, oder wurde auch noch nicht näher Erötert, ob es gemacht werden soll => In der Region von Nordmadagaskar, sind zum Teil sehr starke, trockene und salzhaltige Winde.


Mein Fazit:
Ich glaube, dass die allgemeinen Haltungsbedingungen für C.Perlatus nicht zutreffen und es deswegen sehr viele Tote gibt.

Was meint Ihr dazu?
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Firesoul hat geschrieben: also ich hab mich mal näher in die Lebensumstände von C.Perlatus eingelesen
Wo hast Du Dich eingelesen? Diese Informations Quellen wären sicher für viele interessant.

Sich nur an die Daten von Madagaskar zu halten, finde ich nicht die beste Entscheidung. Denn nicht alle können nachvollziehen woher die Tiere kommen..

Weitere Einzugsgebiete siehe:
WORMS World Register of Marine Species - C. perlatus
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Firesoul
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Beitrag von Firesoul »

Meine Quelle ist eine Examensarbeit Geographie über die Klimaveränderung in Madagaskar der Uni Hannover.

Ist halt eine These, die ich aufstelle und versuche zu ergründen mit Hilfe des Forums,
Vll. Kann ma so feststellen ob es an den haltebedingungen liegt und diese ggf. Verbessern. Natürlich ist der Stress auch eine Ursache, die betrifft allerdings alle Tiere gleichermaßen und ist somit ein statistischer Faktor, den man ausklammern kann. Damit bleiben als Todesursachen noch Krankheiten (evtl. Durch geschwächtes imunsystem), Nahrung ( mangelversorgung), haltebefingungen.

Ich habe mich erstmal auf die Analyse von Madagaskar konzentriert, da meine Krebse dort herkommen. Wenn ich genügend zeit habe, werde ich das mit anderen Gebieten auch abgleichen.

Ich bitte alle Halter von c.perlatus mal ihre Daten der Tiere hier zu posten und die Daten, wie Herkunft, soweit sie es wissen. Was sie füttern, was für Ausstattung die Terrarien haben etc...

Dazu ist doch ein Forum gedacht, oder nicht?

Ich will halt versuchen durch Erfahrungen von Haltern das Leben der Tiere verbessern.
Ja ich weis, dass meine Betrachtungsweise recht wissenschaftlich ist, aber so bin ich gewohnt zu arbeiten und das mit erfolg.
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Erik
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Beitrag von Erik »

Firesoul hat geschrieben: Mein Fazit:
Ich glaube, dass die allgemeinen Haltungsbedingungen für C.Perlatus nicht zutreffen und es deswegen sehr viele Tote gibt.

Was meint Ihr dazu?

Hallo,

das ist bekannt, daher wird hier ja auch von der Haltung abgeraten, denn welche Faktoren genau ausschlaggebend sind für eine erfolgreiche Haltung von C. perlatus, sind halt nicht bekannt.

Es gibt hier viele Threads und Einzelbeiträge, die sich mit UV-Licht, Salzwasser, Temperatur, Supplementierung etc. auch speziell für C. perlatus auseinandersetzen. Ist aber alles Spekulation.

Was die Temperatur angeht:
Solche Daten werden in der Regel an exponierten Stellen in zwei Metern Höhe gemessen. Am Erdboden können zum einen ganz andere Temperaturen herrschen und zum anderen stehen den Tieren dort durch Ausweichmöglichkeiten und Aktivitätsschwerpunktsverlagerung zahlreiche Möglichkeiten zur Verfügung, um im optimalen Temperaturbereich zu leben.
In einem kleinen Terrarium ist dies nur bedingt möglich. Deshalb wäre ich mit der Grundtemperatur eher zurückhaltend und würde die bei 28°C ansetzen und daneben mit Spotstrahlern lokale Wärmeinseln schaffen mit Temperaturen bis 40°C.

Grüße,

Erik
Coenobita:Interessantes und Wissenswertes über Landeinsiedlerkrebse.
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Ach so, ich hatte es falsch verstanden. Ich dachte es liegen Dir Informationen zu C. perlatus vor.



Luftfeuchte ca. 85% => im Jahresschnitt nur 71% (Dauerfeuchtes Klima sorgt bei Menschen, die es nicht gewohnt sind zu Lungenwegserkrankungen)
Der Mensch atmet mit Lungen. Landeinsiedlerkrebse haben komplett andere Atmungsorgane.

Da es scheinbar fehlinterepretiert wurde:
Hier im Forum nenne ich Durchschnittswerte von 75%-85%. Tagsüber ist es, durch die Wärme weniger und steigt dann nachts. Von durchgehen 85% ist nicht die Rede.

Leicht OT: Betrifft zwar nicht perlatus, dafür die meisten anderen Arten:
Über ein Jahr lang (oder mehr, das weiss ich nimmer genau) hatte ich in beiden Becken 'nur' so um die 70-75% tagsüber. Ich empfand die etwas träger. Allerdings im ganzen gesehen, keinen Unterschied. Denn teilweise waren sie lange häuten etc.pp.

Nun - durch den Meerwasserteil - sind es im Terrarium mit dem Wasserteil immer 85%. (In der Nähe vom Meer ist die LF auch höher).
Im angeschlossenen zweiten Terra liegt sie niedriger.
Sie sind durch den Meetwasserteil aktiver. Das konnte ich feststellten. Mit der LF Änderung tat sich nichts am Verhalten.

Todesursache bei meinen LEKs seit 2009:
PPS und Häutungsprobleme / Störung bei der Häutung.



Der C.Perlatus ist sehr Sonnenhungrig und ist in der Natur heufig am Strand ungeschützt in der Sonne zu finden, kann es sein, dass er echtes Sonnenlicht für den Stoffwechsel braucht. Volle Strahlenumfang UVA + UVB...viele Tiere benötigen das gesammt Lichtspektrum zum abbauen von Giftstoffen und für die Verdauung und Fortpflanzung.
Hast Du hierzu Quellen?
Ich konnte bisher nie etwas dazu finden.

Es sind nachtaktive / dämmerungsaktive Tiere, auch der C. perlatus. Viele andere Arten sieht man trotzdem auch tagsüber am Strand.
Ja, Sonne braucht jedes Lebewesen und jede Pflanzen. Jedoch konnte bisher keine konkreten Bestätigungen geliefert werden, dass die LEKs mit UV länger leben oder fitter werden. Einzig Zhunami scheint es über einen etwas längeren Zeitpunkt geschafft zu haben. Allerdings kam länger kein Feedback mehr....

Sonne: Hier wird bei den empfehlungen immer nur von einer Zeit gesprochen 8-10h, allerdings nicht von einer intensität bzw. einer quallität des Lichtes...
Es gibt hier (noch) keine Empfehlungen was das Licht, die Dauer und die Art angeht. Denn da gibt es keine oder nur wenige Erfahrung.

Ich empfehle Tageslichtlampen vorallem wegen der Pflanzen. Denn gehen die Pflanzen ein, sieht das LEK Terrarium ganz schnell trostlos und unschön aus...

Anfangs hatte ich eine Exo Terra Sun Glo Neodymium Daylight Lamp (25W und 40W) drin. Dann eine Exo Terra Repti Glo Compact Vollspektrumlampe (26W) und nun überall Dennerle Nano Amazon Day (11w).
Keine Änderung an den LEKs, nur an den Pflanzen zu spüren.

(auch hier keinerlei Erfahrungen mit C. perlatus, sondern nur die anderen Arten)




Da hat Erik recht. Es sind leider alles nur Spekulationen.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Firesoul
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Beitrag von Firesoul »

Curlz hat geschrieben: Der Mensch atmet mit Lungen. Landeinsiedlerkrebse haben komplett andere Atmungsorgane.
Das ist mir bewust. Sollte auch nur ein Beispiel sein, was bei Lebewesen entstehen kann wenn die Parameter nicht stimmen.

Curlz hat geschrieben: Todesursache bei meinen LEKs seit 2009:
PPS und Häutungsprobleme / Störung bei der Häutung.
Woher weist du dass es PPS ist, hast du sie opduziert und eine Tiermedizinische Ausbildung? Also auch nur ne Vermutung mit PPS...
Curlz hat geschrieben:Sonnenhungrig.....
Hast Du hierzu Quellen?
Ich konnte bisher nie etwas dazu finden.
Eigene Erfahrung vom Seychellensegelurlaub vor 3 Jahren, wo ich das erste mal mit den Tieren in Verbindung gekommen bin. Dort waren relativ viele Tiere auf den nicht Touristischen Inseln am Stand zu finden...

Ja es sind alles Spekulationen, die man belegen muss...oder wiederlegen muss.
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Beitrag von Curlz »

Wiel sie nach kurzer Zeit geschwächt waren, das Haus abwarfen und starben.
Solche Berichte finde ich hier im LEK-F zu hauf. Ebenso in den USA und UK Foren.

Sicher kann ich nicht ausschliessen, dass der ein oder andere vielleicht krank war. Nur wenn die Beschreibungen / die Berichte in vielen Punkten übereinstimmen bin ich mir beim Transportstress ziemlich sicher.


Viele Dinge rund um LEKs - wenn nicht sogar die meisten - sind Spekulation.
Einige Dinge wurden schon beobachtet, wie z.B. eben die Tatsache das nicht wirklich belegt werden konnte, dass sie Sonnenlicht suchen oder Wärmespots.

Wir freuen uns natürlich über jede eindeutigen Fakten. Davon gibt es zu wenig.
Viele Grüße,

Curlz
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Valerian
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Beitrag von Valerian »

also einer von meinen vier Perlatus sitzt gern direkt unter der Wärmequelle, allen anderen scheint das ziemlich egal zu sein, sie halten sich in allen Bereichen des Terrariums auf. Was mir auffällt ist dass sie sich nicht verstecken, sie sind auch tagsüber immer zu sehen (alle) und dösen manchmal direkt an der Frontscheibe.
Sie zeigen auch bei Arbeiten im Terrarium deutlich weniger Fluchttendenzen als andere Arten.
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Beitrag von Curlz »

Ja, das sie öfters tagsüber zu sehen sind und auch aktiv, liest man öfters.
Nur trifft das, wie Du selber schon sagt, nicht generell auf alle C. perlatus zu. Und oftmals erst nur in den Anfangszeiten. Es gibt auch zu wenig C. perlatus Halter die ihre Tiere länger als 1-2 Jahre pflegen. Mir ist, wie gesagt nur Zhunami bekannt. Und selbst da kam nichts neues mehr...

Meine LEKs sehen ich auch oft tagsüber. Nur sitzen sie in ihren Verstecken. Richtig aktiv werden sie alle immer erst, wenn wir ins Bett gegangen sind. Das ist mit der Aktivität tagsüber überhaupt nicht zu vergleichen.
Das ist das einzige generelle das ich berichten kann.
Und das unabhängig von LF oder Tmp. Die bei mir jedoch konstant sind. Und sich nur alle halbe Jahre ändern. Eine Sommer und Winterzeit mit 1-2 °C Temperatur Änderung (tagsüber).


Es wäre natürlich klasse, wenn herausgefunden werden könnte was C. perlatus speziell brauchen. Wieviel LF, welche Temp und so.
In jedem Forum wird darüber diskutiert. Und das schon lange. Eine Lösung wurde bisher nicht gefunden.
Viele Grüße,

Curlz
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Erik
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Beitrag von Erik »

Man sollte auch bedenken, dass sich die Lebensgewohnheiten der Krebse mit zunehmendem Alter ändern können. So sind es nach PAGE und WILLASON (1982) zum Beispiel vor allem kleine Individuen von C. perlatus, die auch tagsüber am Strand zu finden sind, während sich mittelgroße und große Exemplare tagsüber vorwiegend in der strandnahen Vegetation aufhalten und tendenziell eher in der Nacht hervorkommen.
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Beitrag von Curlz »

@Erik: das habe ich bei den Nachzuchten beobachtet (auch wenn es keine perlatus sind).
Anfangs als frisch umgewandelte LEKs oft und viel draussen. Tagsüber unterwegs, alles erkunden und erklettern und mit zunehmener Größe sitzen sie immer mehr in ihren Verstecken. Bin gespannt ob die neuen NZ'ler das auch machen.
Viele Grüße,

Curlz
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