Krebs verstorben - warum

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wumbaboa
LEK-Ei
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Krebs verstorben - warum

Beitrag von wumbaboa »

Hallo, mein Sohn hält eine Gruppe von 3 Tieren. Wir haben diese in einer Zoohandlung erworben und er hat sich erst an die Haltungsbedingungen gehalten, die ihm dort erklärt wurden: auf Torfboden, 1 Schale mit Wasser, 1 mit Meerwasser, gefüttert mit getrockneten Krabben und Frischfutter. Leider ist ein Tier ist bald verendet und daraufhin haben wir die Halterungsbedingungen nach den Angaben hier im Forum angepasst: jetzt haben sie 10 cm Sand drin, feuchtes Klima und warm ca. 28 Grad, solange die Lampe an ist. Grünpflanze. Die Tiere machen einen sehr fidelen Eindruck, krabbeln viel an der Rückwand hoch und fressen auch. Schneckengehäuse zum Austausch liegen bereit, werden aber nicht angenommen (ich habe 5 verschiedenen Größen bestellt). Gestern war nun der zweite Krebs tot (er hatte ihn ca. 8 Monate). Ich werde den Eindruck nicht los, dass wir einen Haltungsfehler machen, den ich nicht erkenne. Sie leben in einem Aquarium, 60x40cm Grundfläche. Für Tipps bin ich dankbar.
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Beetz
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Beitrag von Beetz »

Ein Foto des terrariums wäre hilfreich. Habt ihr wirklich nur Sand, messt ihr sie luftfeuchtigkeit?haben sich die Tiere mal gehäutet bei euch?
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Curlz
L-LEK
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Beitrag von Curlz »

Hallo und herzlich Willkommen hier im [INDENT][INDENT]
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Die Tiere leiden beim Absammeln in ihrer Heimat, beim Transport bis hin in unsere Terrarien sehr. Die Haltungsbedingungen auf dieser Reise sind hart und das stresst sie sehr. So sehr, dass viele dann einfach nicht mehr die Kraft haben sich zu regenerieren und sie sterben. Meist binnen einem Jahr.
Sind die Haltungsbedingungen im Terrarium dann auch nicht passend, hilft es den Tieren nicht, sondern schadet zusätzlich.


Wichtig sind konstante optimale Haltungsparameter! Tagsüber sowie Nachts.
Tagsüber mind. 26°C bis 28°C. Dabei eine Luftfeuchtigkeit von mind. 75%.
Nachts kann die Temp auf 21°C-22°C sinken, die LF steigt dann von selber.
Gerade in Aquarien ist das nicht einfach zu lösen, nach den Erfahrungen hier im Forum.



Welche Art pflegt Ihr? Einige Arten haben eine hohe Sterbequote

Was für Meersalzwasser nimmst Du? Haushaltssalz oder Salz aus der Meerwasseraquaristik?

Wie hoch ist der Bodengrund generell? Sollte mind 10 cm sein, je mehr desto besser.

Ist Sand und Erde im Becken? Manche Arten mögen das eine lieber als das andere. Manche mögen beides.

Was wird noch gefüttert? Abwechslungsreich sollte es sein. Also auch mal Obst (exotisches) verfüttern. Grünzeug, Blätter, Nüsse u.v.m

Ich bin nicht sicher ob Torf geeignet ist. Eventuell war er gedüngt?
Besser Kokoshumus, Terrariengrund oder Walderde nutzen.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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wumbaboa
LEK-Ei
Beiträge: 2
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Beitrag von wumbaboa »

Ein Foto des Beckens werde ich beifügen. Die Luftfeuchtigkeit habe ich bisher nicht regelmäßig gemessen, nur die Temperatur. Ich habe Sand (eher 15 als 10 cm, denn ich konnte die 2 Pflanzen darin gut einpflanzen) mit Abschnitten aus feinem Aquarienkies gemischt.
Gehäutet haben sich sich bisher (mMn) nicht. Einer hat sich mal verbuddelt, kan später (3 Wochen) aber wieder raus. Vielleicht hat ihn auch mein jüngere Sohn dabei gestört :-( weil er ihn gesucht hat. Im Nachhinein nicht mehr nachzuvollziehen. Ich verwende Meerwasser aus der Zoohandlung.
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Tja, die Art wurde uns nicht mitgeteilt. Von den Fotos hier im Forum wurde ich die 3 als violascens bestimmen. Die Erde ist komplett raus (es roch auch ziemlich...), jetzt Sand mit Abschnitten aus feinem Kies. Die Temperaturen halten wir schon ein. Eigentlich hatte ich überlegt, ob die Tiere in ein größeres Terarrium umzuziehen (habe noch ein 1,0 Meter Becken im Keller) da dort auch die Belüftung besser wäre (zur zeit fächert er täglich die Luft aus, wenn ihr versteht was ich meine), aber wenn die Tiere aufgrund des Transportstresses so empfindlich sind, dass sie eh nach 1 Jahr höchstwahrscheinlich sterben müsen, möchte ich diese Haltung eigentlich nicht noch weiter unterstützen. Mein Sohn ist ziemlich deprimiert deswegen, er hängt ja auch an den Tieren...
Beim Futter probiert er durch, was die Liste hier so anbietet. Obst wird gerne genommen, um halbe Weintrauben fast schon gestritten :-)
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Curlz
L-LEK
Beiträge: 7289
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Beitrag von Curlz »

Danke für die Antworten.

Kann ich leider nicht wirklich viel zu sagen, es klingt jedoch nach nicht optimalen Haltungsbedingungen die Schwankungen und Störungen unterliegen.

Ich bin ehrlich, die Chancen für die LEKs stehen nicht gut.
Sie können sich neuen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit anpassen, das dauert jedoch und kostet Kraft. Allerdings stehen die Chancen wieder besser, wenn sie optimale Bedingungen haben. Sind sie noch nicht zu stark geschädigt, können sie sich erholen.


Die Angaben in Deinem Becken finde ich nicht ganz optimal.
Wenn Du also ein Terrarium über hast, dann würde ich das an Deiner oder besser Eurer Stelle für die LEKs her richten.
Statt nur Aquarienkies würde ich bei einem 1m Becken ca. 60 cm Kokoshumus (gibt es günstig als Brikett) gemischt mit bsp. Terrariengrund. Die restlichen 40 cm dann mit Kies befüllen.
Da Standard Terrarien nur eine Füllhöhe von 10 cm haben, könnt Ihr den Bodengrund hinten höher werden lassen.

Je nach Art des Terrariums müssen evtl. die Lüftungsgitter oder die Belüftungslöcher so weit abgedichtet werden, dass die Luftfeuchtigkeit konstant bleibt und nicht alles nach oben entweicht.

Eben die muss die Wärme gehalten werden. Und die Luft muss zirkulieren können.


Deinem Sohnemann müsstest Du erklären, dass LEKs keine Spieltiere sind. Sie möchten nicht angefasst werden. Denn dann denken sie, sie werden gefressen. Sie haben einen großen Fluchtinstinkt und jedes aufnehmen stresst sie.
Ausbuddeln und Suchen muss Tabu sein. Denn gerade in der Hätungsphase oder in der Erholungsphase, kann eine Störung den Tod bedeuten.


Da die Tiere nachtaktiv sind - bei richtiger Haltung - sind die m.E. nicht für Kinder geeignet.
Sie sind auch nicht 'so einfach' in der Haltung wie uns Zoogeschäfte und Händler gerne erzählen. Es bedart mitunter teurer Technik, Besonderheiten beim Terrarium und der Einrichtung. Ebenso wie beim Futter und Wasser.

Für Deinen Sohnemann tut es mit leid. Ich selber finde es auch immer ganz furchtbar, wenn ein LEK nie wieder auftaucht. Denn selbst erfahrene Halter sind von der hohen Sterberate betroffen.

[...]...aber wenn die Tiere aufgrund des Transportstresses so empfindlich sind, dass sie eh nach 1 Jahr höchstwahrscheinlich sterben müsen, möchte ich diese Haltung eigentlich nicht noch weiter unterstützen.
Sie sind generell empfindlich. Die Pflege ist recht aufwendig. Daher wäre solch eine Überlegung wirklich wichtig.

Für Kinder oder Jugendlich gibt es sicherlich viele unzählige andere exotische Tiere die einfacher zu handhaben sind.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Erik
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Beitrag von Erik »

Hallo,

meine Tipps wären:

Nehmt feines(!) Kokoshumussubstrat als Bodengrund und füllt es 20 cm hoch auf.

Stell' sicher, dass keiner deiner Söhne die Tiere während der Häutungsphase stört. Diese kann (je nach Größe der Krebse) bis zu 3 Monaten dauern.

Nehmt zum Anmischen des Salzwassers Aquarienmeersalz aus der Zoohandlung.

Wo wir bei Zoohandlungen sind: Wenn die Aussagen des Zoohändlers mit den Informationen übereinstimmen, die du dir mittels Fachliteratur oder Fachforum angeeignet hast - gut. Falls nicht, so sollten die Aussagen des Zoohändlers als wertlos eingestuft werden.

Füttert auch trockenes Laub (Seemandelbaum, Eiche, Diverses... Buche scheint weniger gerne genommen zu werden).

Füttert keine Dinge, die oft Schlagzeilen bezüglich Pestizidbelastung machen (z.B. Weintrauben und Paprika). Nehmt Bioprodukte und schält diese am besten gründlich.

Befindet sich als Kalziumquelle Sepiaschale im Terrarium? Falls nicht - nachholen.

Fotos der Tiere und des Terrariums währen sehr hilfreich.

Viele Grüße

Erik
Coenobita:Interessantes und Wissenswertes über Landeinsiedlerkrebse.
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Sponeck
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Beitrag von Sponeck »

Solltest du den LEK´s Leitungswasser zur Verfügung stellen, so könnte es daran liegen. Informiere dich bei deinem Wasseranbieter, ob sie vor kurzem das Wasser mit einer hören Konzentration Chlor versehen haben. Das mögen die Tiere gar nicht. Deshalb immer etwas Wasseraufbereiter (gibt es in jedem gut sortierten Zoofachgeschäft) zum Wasser hinzu geben (1 Tropfen reicht für eine Schale vollkommen) und/oder jod-,natriumarmes Mineralwasser verwenden (wobei ich auch da Aufbereiter hinzu geben würde)
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Sponeck hat geschrieben:Solltest du den LEK´s zur Verfügung stellen, so könnte es daran liegen.
Mir ist nicht genau klar, was Du meinst. Woran liegt was? Kannst Du das bitte genauer ausführen?
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Dany
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Welche Landeinsiedlerkrebse hast Du?: C. brevimanus, C. clypeatus (eigene dtNZ), C. rugosus, C. violascens
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Beitrag von Dany »

Sollte dem Sinn nach vermutlich "Leitungswasser" heißen.
In Deutschland wird Wasser nur sehr selten meist in Ausnahmesituationen, wie sehr hohen Keimbelastungen, stärker gechlort.
Der normale Chlorgehalt in Leitungswasser ist in der Regel sogar noch geringer als der in Tafelwasser!
Meine erste Clypie-Nachzucht
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pdf Kurzratgeber LEK-Haltung
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:OK: Bitte teilt eure Fragen und Erlebnisse mit allen im Forum! Dafür ist es schließlich da. :OK:
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Kein LEK-Support per PN!
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Sponeck
LEK-Larve Z1
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Beitrag von Sponeck »

ja, hatte Leitungswasser gemeint, das ging beim tippen scheinbar unter.
es kann aber durchaus vorkommen. ich kenne das problem aus der aquaristik, da hört man gelegentlich von ähnlichen berichten. deshalb lieber etwas wasseraufbereiter hinzugeben.
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