Schockierendes Erlebnis mit einem LEK-Anbieter (Hermy/Krabsy), Heimtiermesse Berlin

Landeinsiedlerkrebse kaufen & Transport : Wo Landeinsiedlerkrebse erwerben? Wie kommt der Landeinsiedlerkrebs sicher nachhause!?
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Gast2935
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Beitrag von Gast2935 »

Hallo,
genau wie schon in den Vorberichten, waren wir gestern auf einer Heimtiermesse. Für den genannten Anbieter recht weit, in Karlsruhe.
Dort hatten sie einen Stand, und es war genau so wie schon im Eingangspost beschrieben. 2 große offene Terrarien, die Tiere wurden mit viel buntem Plastik interessant gemacht, und diese bunten Häuschen sind natürlich ein Hingucker.
Ich hatte zuvor noch nie von LEKs als Heimtiere gehört.
All die hier gemachten Angaben kann ich bestätigen. Hat sich also nichts geändert. Die Tiere kann man von Essensresten ernähren, die fressen quasi alles. Ein wenig Spielsand würde reichen, den muß man etwa alle 6 Monate wechseln. Ich bekam dann auch sofort einen Krebs auf die Hand.
Fand die echt interessant. Und hab mich dann an dem Stand so umfassend wie möglich informiert.
Diese Starterkits für 60 Euro gibts nach wie vor. Besteht aus 3 Krebsen (immerhin), einer Faunabox, buntem Interieur aus Plastik und 3 bunt lackierten Wechselhäuschen.
Ich war kurz davor, so ein Starterkit mitzunehmen. Aquarien, Terrarien und Inventar haben wir Zuhause. Aber zum Glück habe ich Tiere, seit ich auf der Welt bin (also schon knapp 47 Jahre), und hab daher ausreichend Erfahrung mit exotischen Haustieren, um zu wissen, daß schon ne Menge Hintergrundwissen dazu gehört.
Also hab ich erstmal Zuhause angefangen rum zu googlen. Bin dann, wie ihr seht, hier gelandet.
Aber so wie ich die Anbieter dort auf der Messe erlebt habe, denke ich nicht, daß ein großer Teil der Käufer dort auch hier landen wird.
Die Krebse werden in der Tat als ideal für Kinder angeboten. Und das Zubehör sieht ja auch so aus. Möchte nicht wissen, wieviel Leute sich unwissend solche Tiere angeschafft haben, und sie nach Angaben des Verkäufers halten. Viele denken sich einfach nichts dabei. Das erlebe ich im Bekanntenkreis immer wieder. Ne Arbeitskollegin von mir hat ihren Kindern im Zooladen irgendwelche Echsen gekauft. Weiß aber nicht was das für welche sind (wie will sie die dann artgerecht halten). Und das ist kein Einzelfall. Ne andere Bekannte hat Schildkröten. Ohne das allergeringste Wissen darüber. Für die Kinder.

Jedenfalls ist der hier erwähnte Anbieter nach wie vor mit der selben Masche auf Messen unterwegs.
Immerhin hab ich durch ihn immerhin hier her gefunden.
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Nobbinase
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Beitrag von Nobbinase »

Und so sieht es nicht nur bei Händler und Bekannten aus.

Wir hatten hier in Berlin vor ein paar Wochen eine große Reptilienausstellung ... sehr interessant.
Beim Rundgang fand ich dann auch ein Terra mit Leks drin ... C. perlatus. Dran stand ein Label mit C. clypeatus.

Ich sprach den "Reptilienspezialist" dann drauf an, er war ganz überrascht. Gab dann zu, dass sie die Leks erst seit 5 Wochen im Programm haben und er sich noch weiter über ihre Haltungsbedingungen informieren müsse!!!
Kann man ja aber schon mal mit auf Tour nehmen ... :mad:

Nobbi
Die voluminöse Expansion subterraner Agrarprodukte steht in
reziproker Relation zur geistigen Kapazität des Erzeugers.:schaf:
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Hallo zusammen,

ich habe nützliche Informationen vom Tierschutzverein bekommen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.

Es sind Informationen mit denen Ihr Euch ans Veterinäramt wenden könnt!
[.....]
Leider gehören Fische und Krebstiere noch zu den rechtlich schlechter gestellten und geschützten Tierarten, da die Wissenschaft noch nicht den finalen Nachweis der Schmerz- und Leidensfähigkeit dieser Lebewesen erbracht hat. Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes sollten alleine die Erkenntnisse, die über die hohe Lernfähigkeit und auch Schmerzfähigkeit der Tiere gewonnen wurden, ausreichen, um im Zweifel gesetzliche Regelungen für den Schutz dieser Tiere zu erlassen. Dies ist bisher aber nicht geschehen und genau deswegen ist die Ahndung der von ihnen beschriebenen Tierschutzverstöße so schwierig.

Wie Sie richtig schreiben, ist eine Genehmigung nach § 11 TierSchG tatsächlich nur erforderlich wenn Wirbeltiere gewerbsmäßig gehalten oder gezüchtet werden, bzw. wenn mit ihnen gehandelt wird. Handelt es sich um Wirbellose Tiere, wie in diesem Fall, ist keine §11 Genehmigung erforderlich.

Nichtsdestotrotz gelten andere Paragrafen des Tierschutzgesetzes für alle Tiere, egal ob Wirbellos oder mit Wirbeln. So müssen §1 (Verbot des Zufügens von Schmerzen, Leiden und Schäden ohne vernünftigen Grund) und § 2 des Tierschutzgesetzes angewendet werden:
Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1.
muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2.
darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbare Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3.
muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.

Ein Verstoß gegen diese Paragrafen kann geahndet werden, denn auch die Ordnungswidrigkeit nach § 18 Abs. 2 TierSchG gilt für alle Tiere. Demnach liegt eine Ordnungswidrigkeit vor, wenn Jemand einem Tier ohne vernünftigen Grund erhebliche Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügt. Schäden sind organische bzw. psychische Schäden. Ebenfalls unter „Schaden“ fällt der Tod des Tieres als schwerwiegendste Schädigung. Der Täter muss dabei wenigstens fahrlässig handeln. Da hier ja wohl immer wieder Tiere aufgrund der falschen Haltungsbedingungen bzw. –angaben leiden (das ist der Knackpunkt, wie das entschieden würde) und sogar sterben, liegen insoweit Ordnungswidrigkeiten vor. Daher kann die Haltung der Tiere nach § 16a Nr. 3 TierSchG beschränkt oder untersagt werden.

Wichtig wäre es, sich an das zuständige Veterinäramt zu wenden und die ganzen Kritikpunkte mitzuteilen. Wenn, dann kann das Veterinäramt hier Auflagen erteilen. Zuständig ist immer das Veterinäramt des Meldeortes, unabhängig davon, dass der Händler herumreist. Also wäre das vermutlich ein Veterinäramt in Berlin, in dessen Einzugsbereich die Ottokar-Str. liegt. Das Problem der Amtsveterinäre ist oft, dass ihnen bei der Vielzahl der Tierarten, für die sie zuständig sind, manchmal auch die Expertise für spezielle Tiere fehlt. Da Sie über ein fundiertes Hintergrundwissen zu Landeinsiedlerkrebsen verfügen, könnten Sie hier evtl. auch Hilfestellung leisten.

[....]
Vielleicht helfen diese Informationen etwas zu bewegen. Jedoch nur, wenn sich betroffene beim Veterinäramt Berlin melden.
Ich für meinen Teile werde mich an das Amt wenden. (je mehr das tun, desto besser IMHO)
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Beetz
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Beitrag von Beetz »

Eventuell wollen wir ein Muster schreiben aufsetzen für alle user, die sich hier nach dem Kauf melden?

Danke für die Informationen!
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Das könnten wir machen.

Es müssen sich ja nicht nur die Betroffnen melden, es kann sich ja jeder LEK-Fan daran beteiligen.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Ciscus
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Welche Landeinsiedlerkrebse hast Du?: 5 Clypeatus ,2 Violascens ,2 Brevimanus,2Rugosus
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Beitrag von Ciscus »

Das wäre ne prima Sache.
Ich bin zwar nicht betroffen,würde die Aktion aber trotzdem unterstützen.
Christine
The earth has music for those who listen.
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Beetz
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Beitrag von Beetz »

Ja denke ich auch. Ich hab auch schon fleißig Mails geschickt. Auch wenn PETA generell was gegen leks als Haustiere hat hab ich den laden da mal gemeldet und was geschrieben. Anderen Usern kann es eventuell schwer fallen, die richtigen Worte für so was zu finden. Aber so eine Empfehlung für einen Text mit Fakten über die Tiere dabei, den genannten paragraphen etc. hilft einigen sicher, doch zu handeln.
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

Wenn die bisherigen Erlebnisse schon 'schockierend' waren, schlägt der folgende den Boden aus dem Fass...

Ich bekam eine E-Mail vom Tierschutzverein, dass Hermy auf dem Weihnachtsmarkt in Bogenhausen LEKS verkauft!

Lebende Krebse auf dem Weihnachtsmarkt

Auf einem Weihnachtsmakt!........ Bei den Temperaturen ist das wirklich nur noch Tierquälerei. Unfassbar.

Allerdings hat der Tierschutz hier sofort reagiert und seinerseits das Veterinäramt München angeschrieben.
Mit dem in meinem vorherigen Post schon genannten Paragrafen und dem Zusatz:
[...]Wir möchten Sie bitten, dieses Verkaufsangebot umgehend zu prüfen und erforderliche Maßnahmen einzuleiten. Aufgrund der Witterungsbedingungen erscheint eine artgerechte Haltung auf dem Verkaufsstand mehr als fragwürdig. Aus Sicht des Tierschutzes sollten auf Weihnachtsmärkten grundsätzlich keine lebenden Tiere zum Verkauf angeboten werden dürfen
Hoffentlich reagiert das Veterinäramt!!
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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hermyfans
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Beitrag von hermyfans »

Curlz hat geschrieben:Wenn die bisherigen Erlebnisse schon 'schockierend' waren, schlägt der folgende den Boden aus dem Fass...

Ich bekam eine E-Mail vom Tierschutzverein, dass Hermy auf dem Weihnachtsmarkt in Bogenhausen LEKS verkauft!

Lebende Krebse auf dem Weihnachtsmarkt

Auf einem Weihnachtsmakt!........ Bei den Temperaturen ist das wirklich nur noch Tierquälerei. Unfassbar.

Allerdings hat der Tierschutz hier sofort reagiert und seinerseits das Veterinäramt München angeschrieben.
Mit dem in meinem vorherigen Post schon genannten Paragrafen und dem Zusatz:



Hoffentlich reagiert das Veterinäramt!!
hallo,wegen dem weihnachtsmarkt münchen:ich war 4 mal dort bei hr.******** am stand,auch in der abendzeitung wurde berichtet.das veterinäramt war dort,hat alles für o.k.befunden(der Aussteller hat das schriftlich ).die tiere wurden bei richtigen 25 grad per
warmlüfter im terra ausgestellt und die meisten besucher waren begeistert,viele haben sich ein starterset (3 tiere mind.) zugelegt oder wie wir unseren bestand (z.z.35 tiere in 3 terra )
erweitert.die beratung war für neukäufer recht ausführlich und sachkundig,natürlich kann man niemals bei einer ausstellung dieses so komplexe thema komplett erläutern.
deswegen wurde immer darauf hingewiesen sich noch im internet über die haltung kundig zu machen.wir möchten auch noch eines sagen-ohne diesen aussteller würden wir und viele andere liebhaber dieser wundervollen tiere uns wahrscheinlich nie welche angeschafft haben;also bitte nicht immer nur negatives über hr. ********** schreiben...
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Curlz
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Beitrag von Curlz »

OT: der Name wurde aus rechtlichen Gründen editiert.

Fakt ist, dass es hier im Forum über Jahre einige negative Beispiele gibt, wo eben die Haltung-, der Transport- und die Beratung nicht ok waren. Sei es durch Hermy.fr oder durch Hermy.de.

Ausserdem gibt es einige Berichte und Fakten die zeigen, dass die Beratung eben nicht fachkundig ist. Und da glaube ich den Aussagen der Betroffenen, bzw. das was ich bisher an Material gesehen und gelesen habe.


Meiner Meinung sollten es generell verboten werden Tiere auf einem Weihnachtsmarkt verkaufen zu dürfen.
Und ich bin weiterhin der Meinung, dass es trotz "Heizlüftzer" etc. Tierqualerei ist. Das Veterinäramt hat diesbezüglich vermutlich genauso wenig Ahnung von den exostischen Landeinsiedlerkrebsen wie der Rest der Menschheit.....

Wobei es natürlich immer auch eine zweite Seite gibt. Solange es Menschen gibt, die so (ich sage mal höflich) 'unbedarft' an das Thema "Tierhaltung" rangehen und auf Weihnachtsmärkten Tiere kaufen, wird es solche Händler weiterhin geben.

wir möchten auch noch eines sagen-ohne diesen aussteller würden wir und viele andere liebhaber dieser wundervollen tiere uns wahrscheinlich nie welche angeschafft haben
Und ich möchte noch eins sagen: ohne solche Aussteller wären viele dieser wundervollen Tiere nicht qualvoll gestorben. Dann müssen viele nicht qualvoll in kleinen Platikboxen vegetieren - oder bei Wind und Wetter auf jeden Markt, Messe oder Rummel gekarrt werden - usw.
Da wäre es besser gewesen, die Tiere wären nie angeschafft worden.
Viele Grüße,

Curlz
und ihre Zwickis


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Beetz
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Beitrag von Beetz »

Hermyfans, bitte realistisch bleiben. Man verkauft keine solche Tiere in "startersets" am weihnachtsmarkt. Von den sachkundigen Beratungen war laut einigen (!) berichten hier absolut gar nichts, nicht ein hauch, zu lesen. Die berichte lassen mich darüber nachdenken, ob gar keine Beratung nicht besser gewesen wäre.

Ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen, sehe das aber absolut nicht.

Wie curlz sagt, viele Tiere mussten schon sterben. Für das Geschäft mag so ein stand gut sein. Das wars aber auch.
Schöne neue Hobbys finden gerne, aber nicht auf den kosten solcher tierchen bitte.
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leilei
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Beitrag von leilei »

hermyfans hat geschrieben:.... und die meisten besucher waren begeistert,viele haben sich ein starterset (3 tiere mind.) zugelegt ...
Befürwortest du wirklich, dass man Tiere mal eben auf dem Weihnachtsmarkt kauft weil sie so lustig/niedlich/exotisch sind und sich erst HINTERHER informiert, ob man ihren Ansprüchen gerecht werden kann? Die meisten Tierheime und auch viele Zooläden vermitteln vor Weihnachten schon gar keine Tiere mehr, um solche spontanen Weihnachtslaunekäufe nicht zu unterstützen weil es für die Tiere zu oft furchtbar endet. Und diesem wirklich guten Trend steuert hermy direkt entgegen und VERRAMSCHT die Tiere direkt auf dem Weihnachtsmarkt. Ich finde das abstossend.
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